Verhaltenstraining als Unterrichtsfach in der August-Sander-Schule
Ein Verhaltenstraining nach Roland Büchner gibt es an unserer Schule seit drei Jahren in einer BQL/FL-Klasse. 90 min pro Woche trainieren die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Diplomberufspädagogin und Trainerin für soziale Kompetenzen, Frau Weber, ihr Verhalten.
Ziel
Das Ziel des konfrontativen Verhaltenstrainings ist die positive Verhaltensänderung bei den Schülerinnen und Schülern. In den praktischen Übungen, z. B. Rollenspielen, Spiegelungen, Entspannung und kreativem Basteln lernen die Jugendlichen in Selbst- und Fremdwahrnehmung ihr Verhalten genauer zu betrachten.
Training
In den Trainingsstunden beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit Ihren Stärken und Schwächen:
- Wer bin ich?
- Was ist gutes Benehmen?
- Ist mein Verhalten okay?
- Regeln einhalten ja, aber wie?
- Was muss ich tun, um meine Ziele zu erreichen?
und vieles mehr.
Hierbei können die Schülerinnen und Schüler den Raum und die Zeit auch für Gespräche bei persönlichen Problemen nutzen. Sie helfen sich gegenseitig durch die Schilderungen eigener Erfahrungen und bieten ihren Mitschülerinnen und -schülern Lösungen aus ihren Erlebnissen.
In dieser pädagogisch geschützten, zeitlich und räumlich begrenzten Situation können die Jugendlichen über das eigene Verhalten nachdenken sowie die Wahrnehmung und die wertneutrale Beschreibung des Verhaltens anderer in der Gruppe üben. Sie können lernen, angemessene positive Kritik zu üben und auszuhalten.
Möglichst keine Vorträge und Ratschläge!
Soziale Kompetenzen gemeinsam erwerben!
Schülermeinungen zum Verhaltenstraining
Kassandra |
Aus dem Verhaltenstraining habe ich mir gemerkt: „Ich habe das Recht NEIN zu sagen! Ich rede in der ICH-Form! Alles bleibt unter uns! Wir behandeln uns respektvoll!" An meinem Verhalten hat sich nichts geändert. Das Beste war, wenn es vorbei ist. Das Schwierigste war, alles. |
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Aus dem Verhaltenstraining habe ich mir gemerkt: „Ich habe das Recht NEIN zu sagen. Ich achte auf mich selbst. Was ich hier sage, bleibt hier drin (im Raum). Ich fand das Beste war, dass man da reden konnte und alles dort im Kreis blieb. Das Schwierigste war manchmal sich auf das zu konzentrieren, was wer sagte. Ich bin selbstbewusster geworden und habe auch gelernt, dass man jemandem vertrauen kann (Freunden). |
Jeanine |
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Ann-Kathrin |
Der Ablauf des Verhaltenstrainings ist eigentlich ganz leicht. Als erstes werden die Regeln besprochen. Dann fragt ein Mitschüler in die Runde, wie es ihm/ihr geht. Mit dem Daumen zeigen wir unsere Stimmung an. Der Daumen nach oben, heißt es geht mir gut. Zeigt der Daumen zur Seite, geht es dir naja. Zeigt der Daumen nach unten, geht es dir nicht gut. Dann fragt der (leitende) Schüler die Mitschüler zuerst die Schüler, deren Daumen nach unten gezeigt hatte. Danach werden die anderen SchülerInnen befragt. Nach dieser Runde werden verschiedene Aufgaben gemacht. Die Aufgaben waren immer sehr leicht und manchmal konnte man voll chillen. |
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Das Beste war dass wir uns gegenseitig zugehört haben und uns gegenseitig Tipps gegeben haben. |
Anonym |
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Angie B. |
Das Beste am Verhaltenstraining war die Ruhe. Das Schwierigste am Verhaltenstraining war, dass manchmal auch einige Schüler laut waren,so dass man keinen verstehen konnte, den, der z. B. ein Problem hatte. Mein Verhalten hat sich zum Positiven geändert. Ich schreie nicht mehr herum. Ich bin viel ruhiger geworden und dadurch läuft alles besser als vorher. |
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Wir sitzen im Kreis und reden wie es uns geht und reden über unsere Probleme. Das Beste ist, dass alles im Kreis bleibt was wir reden. Mein Verhalten hat sich sehr gut verbessert, weil ich jetzt besser mit Menschen reden kann. |
Anonym |
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Monique |
Am Anfang des Unterrichts hatten wir ein Ritual, wo wir mit unserer Hand unsere Gefühle ausgedrückt haben. Danach wurde gefragt, warum wir dieses Gefühl haben. Wir durften uns entscheiden, ob wir unsere Gefühle sagen wollten oder nicht. | |
Es war okay, weil immer am Anfang die Regeln aufgesagt wurde, das habe ich mir gemerkt und dass wir so viel geredet haben auf Dauer. Das Schwierigste ist eigentlich früh morgens aufzustehen. Es hat sich nichts verändert an meinem Verhalten. Ich bin immer noch so wie vorher. |
Anonym |
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Anonym |
Das Beste war für mich beim Stuhlkreis entspannen konnte. Schwierig war es für mich mir die Regeln zu merken. An meinem Verhalten hat sich nichts geändert. | |
Der Ablauf war gut so wie er war und hat Spaß gemacht. Das Beste war oder ist dass alles was dort besprochen wird auch (dort) besprochen bleibt. Es war kein bisschen schwierig für mich. Es hat sich nichts an meinem Verhalten geändert. |
Anonym |
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Anonym |
Was mir gut gefallen hat bei der Kommunikation ist, dass alles noch beim alten ist und dass mir mehr Mut und Kraft gegeben wurde, dass ich meine Wünsche vor der Gruppe sagen kann. Was mir gut gefällt in der Kommunikationsgruppe, dass ich „NEIN" sagen kann oder nichts sagen musste. Das Schwierigste ist, wenn jemand etwas sagen möchte und niemand zuhört. |
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Das Verhaltenstraining fand über mehrere Monate, einmal pro Woche statt. Es war gut, sich mit anderen Schülern zu unterhalten. Das Beste war, dass ich etwas über mich selbst lernen konnte. Das Schwierigste, kann ich so nicht beantworten, weil ich es nicht so schwierig fand. Manchmal schaue ich bei mir, ob ich etwas besser machen kann. Ich versuche mein Verhalten zu überprüfen. |
Meri |
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Anonym |
Mit meinem Verhalten hat sich geändert, dass ich pünktlicher komme und dass ich freundlicher bin und wirklich meinen Abschluss schaffen will. | |
Wir reden über unsere Probleme und lachen auch. Die Spiele und die Arbeitsblätter... Ich bin ruhiger und freundlicher und besser in der Schule geworden. |
Philip |
Dipl.-Berufspädagogin S. Weber
Trainerin für soziale Kompetenzen
Weitere Informationen:
soziales-training.de Website des Berliner Instituts für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e.V.
Grafik:
© 2013 Th. Kayser, August-Sander-Schule