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Auslandspraktikum in Spanien

Job Shadow­ing in Calatayud

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Wir haben vom 21. bis zum 25. März im Rahmen des Erasmus+-Projekts einen Lernaufenthalt („Job Shadowing“) durchgeführt. Das heißt wir haben an einer Schule im Ausland hospitiert, um dort Arbeitsabläufe, pädagogische Konzepte und Unterrichtsmethoden im interkulturellen Kontext zu beobachten und um uns über diese mit den Lehrkräften vor Ort auszutauschen.

Wir besuchten eine Woche lang die Centro de Educación Especial Segeda in Calatayud, Spanien.

Es handelt sich um eine kleine Schule mit ca. 50 Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Schwerpunkt. Schülerinnen und Schüler mit dauerhaftem sonderpädagogischem Förderbedarf, teilweise verbunden mit sensorischen, motorischen oder geistigen Behinderungen, schweren Verhaltensstörungen, allgemeinen Entwicklungsstörungen, Autismus-Spektrum-Störungen und Mehrfachbehinderungen werden an der Schule unterrichtet. Es wird Unterricht für verschiedene Jahrgangsstufen angeboten, vom Grundschulunterricht bis hin zu einer Berufsvorbereitungsklasse im Bereich der Gartenarbeit. Calatayud liegt in der Region Aragon etwa 85 Kilometer entfernt von Saragossa und damit ungefähr in der Mitte zwischen Barcelona und Madrid.

Nach einem Flug von Berlin nach Barcelona, reisten wir am Montagmorgen mit dem Zug nach Calatayud. Am Bahnhof wurden wir sehr herzlich von einer Schülergruppe und mehreren Kolleginnen empfangen. Vom Bahnhof aus ging es mit der Gruppe direkt zu einem außerschulischen Graffiti-Workshop zum Thema „Internationaler Weltfrauentag“, an dem wir aktiv teilnehmen durften.

Am Nachmittag haben wir dann zum ersten Mal die Schule besucht. Dort hat uns Ana empfangen, die an der Schule als Physiotherapeutin arbeitet. Sie hat unseren Aufenthalt an der Schule organisiert, so dass wir jeden Tag einen anderen Unterricht besuchen und vielfältige Eindrücke sammeln konnten. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an Ana!

Bei einem ersten Rundgang durch die Schule konnten wir die Klassenräume, von denen einer mit einer kleinen Küche ausgestattet ist, einen Gartenbereich und einen Sportraum besichtigen. Da dieser sehr klein ist, findet der Sportunterricht zumeist unter freiem Himmel auf einem großen Schulhof statt. Die Schule beschäftigt neben dem pädagogischen Personal auch eine Krankenschwester und, wie schon erwähnt, eine Physiotherapeutin zur Betreuung der Schüler und Schülerinnen.

Der Unterricht erfolgt in kleinen Klassen von etwa sechs Schülerinnen und Schülern, die meist von einer Lehrkraft und einer pädagogischen Unterstützung unterrichtet werden. Durch die kleine Größe der Klassen, und der Schule insgesamt, herrscht eine angenehme fast familiäre Atmosphäre.

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Der Schultag beginnt für die Schülerinnen und Schüler mit der ritualisierten Begrüßung. Dabei wird die Anwesenheit, das Datum, das Wetter und das Mittagessen des Tages besprochen. Bereits bei dieser Begrüßung fiel uns die ausgeprägte Differenzierung ins Auge, die an der Schule umgesetzt wird. So werden die Informationen über den Tag je nach Können bzw. Einschränkung der Schülerinnen und Schüler entweder aufgeschrieben, anhand von Bildern zugeordnet, durch Musik unterstützt oder sogar über taktile Reize vermittelt. Auch die weiteren Unterrichtsinhalte werden entsprechend differenziert. Zudem wurde uns von einem Projekt berichtet bei dem die älteren Jahrgänge vor Kurzem ein Theaterstück zum Thema „Fortpflanzung von Pflanzen“ für die jüngeren Jahrgänge aufgeführt haben. Die selbstgebastelten Kostüme wurden uns von den Schülerinnen und Schülern gezeigt.

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Neben der ausgeprägten Differenzierung ist uns vor Allem der flüssige Einsatz digitaler Medien aufgefallen. In der berufsvorbereitenden Klasse steht für jeden Schüler ein Tablet zur Verfügung und es werden verschiedene Internetplattformen (z.B kahoot, educgame) benutzt um Unterrichtsinhalte vorzustellen, zu wiederholen oder abzufragen. Auch die online-Plattform der Region Aragon, die während der Corona-Zeit entwickelt wurde, hat sich an der Schule bewährt und wird weiterhin im Unterricht eingesetzt. Die Plattform ähnelt vom Prinzip her dem Lernraum Berlin, hat aber ein moderneres Design und auch die Zuordnung von Aufgaben an die Schülerinnen und Schüler sowie die Anzeige der Schülerergebnisse für die Lehrkraft wirken benutzerfreundlicher.

In den anderen Klassen steht nicht jedem Schüler ein Tablet zur Verfügung, aber die Lehrkräfte nutzen regelmäßig Tablets oder Laptops, um die Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern zu unterstützen oder Unterrichtsinhalte durch kurze YouTube-Videos, oft mit Musik, zu veranschaulichen.

Auch wenn sich die Schülerschaft der Centro de Educación Especial Segeda zum größten Teil sehr von unserer Schülerschaft unterscheidet, hat sich unser Aufenthalt in Calatayud trotzdem als wertvolle Erfahrung erwiesen. So haben wir eine neue Perspektive auf die pädagogische Arbeit und Inspirationen zur Differenzierung sowie dem Einbau digitaler Inhalte in den Unterricht erhalten.

Birgit Kulbach und Jan Westerholz

 

Weblink

Centro de Educación Especial Segeda (Calatayud)

 

 

Bildnachweis
© 2022 B. Kulbach und J. Westerholz, August-Sander-Schule

 

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